Noch weitaus mehr historische Substanz enthält
Die Stellwagen-Orgel (Nordorgel)
Sie ist deshalb kulturgeschichtlich von allergrößtem Wert. Das gotische Blockwerk von 1467/1515 baute Friederich Stellwagen 1636/37 zum Hauptwerk mit Schleifladen um und fügte Rückpositiv, Brustwerk und ein schwach besetztes Pedal hinzu. Die Windladen und fast alle Pfeifen der Manualwerke sind noch original vorhanden.
Das Pedal wurde seit 1935 – Jakobi-Organist war damals Hugo Distler – weiter ausgebaut. Seit der letzten Restaurierung (Hillebrand 1977/78) hat die Orgel 31 Register auf 3 Manualen und Pedal und steht wieder im alten Chorton (Ganzton höher als heutiger Kammerton). Die Einstimmung erfolgte nach Werckmeister, 1. Temperatur (1681).
Alle Pfeifen sind aus hochprozentigem Blei, Ergänzungen und Neuanfertigungen entsprechen in Legierung und Mensur genau dem historischen Bestand. Die Manuale haben die sogenannte „kurze Oktave" (C, D, E, F, G, A bis c'''), während das Pedal alle Töne von C bis d' enthält. Die Stellwagenorgel ist besonders geeignet für Musik der Renaissance, des frühen Barock und der Buxtehude-Zeit. Doch auch viel danach Entstandenes, bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts, gewinnt ganz besondere Frische durch die herrliche, unverwechselbare Farbigkeit dieses Instruments.
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