Das Konzept der Gedenkstätte


Über 95 Prozent der Waren weltweit werden mit dem Schiff transportiert. Trotz aller Sicherheitstechnik verlieren viele Seeleute jährlich ihr Leben auf See. Weltweit existiert kein Gedenk-Ort für die Menschen der zivilen Schifffahrt. Seit dem 21.9.07 hat sich in St. Jakobi Lübeck mit der Gedenkstätte „PAMIR International Seafaring Memorial“ ein Ort entwickelt, der aller Opfer auf See gedenken will.

Schifffahrt ist international.

Durch die Seeleute an Bord werden alle philosophischen, atheistischen und religiösen Weltanschauungen vertreten. Das Projekt fördert den Austausch untereinander über die Grenzen der weltanschaulichen Grundhaltung hinaus. Denn Trauer ist allen Menschen gemein, so unterschiedlich sie auch in ihrer Weltanschauung und Religion sind. Über die Arbeit von Trauerbewältigung findet sich eine gemeinsame Sprache.


Ein Beispiel: Kurz nach der Eröffnung der Gedenkstätte am 21. September sank die „OmarN“ in der Ostsee. Acht Seeleute ließen ihr Leben auf See. In dem am 4. November in St. Jakobi stattfindenden Seefahrergottesdienst wurde dieser muslimischen Seeleute in der Pamir-Kapelle auf besondere Weise gedacht: Der Imam der Lübecker Zentralmoschee rezitierte eine Sure, die anschließend ins Deutsche übersetzt wurde. Es war ein hoch emotionaler Moment und ein Moment der Verständigung. 

 

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